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Unglaublich: Was für eine Flut an Sensationswörtern!

Ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass immer mehr Leute bei der Wortwahl sprachlich eskalieren? Wir zeigen an zwei Beispielen, wie übertrieben oder gar lächerlich es werden kann …

Von Stefan Brunn

Wenn man einmal drauf achtet, vergällt es einem den schönsten Sport. Beim Finalturnier des deutschen Handball-Pokals kürzlich in Köln überboten sich Reporter und Trainer erst während der Spiele und anschließend mit der modischen Sensationsvokabel „unfassbar“.

Leider mussten wir diesen Screenshot aus rechtlichen Gründen entfernen.

„Es ist unfassbar respektlos gegenüber meinen Spielern, dass man sich nach dem Spiel hinstellt und ihnen vorwirft, dass sie nicht alles gegeben haben“, sagte laut ZEIT der eine Trainer. Die FAZ zitierte ihn zusätzlich mit den Worten: „Für uns als Mannschaft und Verein ist es eine unfassbare Enttäuschung und extrem bitter, dass wir das Spiel nicht gewinnen konnten.“ Der gegnerische Trainer befand in ähnlicher Diktion: „Unfassbar, einfach Wahnsinn. Die Jungs waren überragend.“

Zu diesem Zeitpunkt konnten die beiden nicht wissen, dass auch der ARD-Reporter das Wort „unfassbar“ zuvor unfassbar oft benutzt hatte. Er wechselte es immerhin ab mit den Formulierungen „unglaublich“, „Was für ein …“ und „Welch ein …“.

Man möchte ihnen zurufen: Irgendwann erschöpfen sich solche Vokabeln! Die Inflation macht auch vor Wörtern nicht halt.
Geradezu lächerlich wird es, wenn solche Sensationswörter bei den banalsten Gelegenheiten aufgelegt werden. Hier ein Beispiel von der Eröffnung des Globus-Markts an der Rudolf-Diesel-Straße in Wesel-Obrighoven:

Leider mussten wir diesen Screenshot aus rechtlichen Gründen entfernen.

Wenn man die Wörter ein bisschen tiefer hängt, dann bleibt noch Luft nach oben!

Abwesenheitsnotizen: So macht man‘s falsch!

Wer längere Zeit keine Mails abrufen kann, sollte eine Abwesenheitsnotiz hinterlegen. Eigentlich eine Kleinigkeit. Doch auch dabei kann so einiges schiefgehen. Wir zeigen die 5 häufigsten Fehler – und erklären, wie man’s besser macht.

Von Hannah Molderings

In den Social-Media-Kanälen kursierte jüngst eine sehr lustige Abwesenheitsnotiz: „Ich habe leider bis 1.10. keine Lust, Ihre Mail zu beantworten. In dringenden Fällen wenden Sie sich bitte an Ihre Mutter.“ Im echten Büroleben sollten Sie weder solche Witze riskieren noch einen der folgenden Fehler machen:

1. Zu wenig Informationen
Hier bleiben etliche Fragen offen: Von wann bis wann gehen die zwei Wochen? Werden meine Mails weitergeleitet? An wen kann ich mich wenden?

2. Zu viele Informationen
Es geht niemanden etwas an, ob Sie auf Dienstreise, im Urlaub oder krank sind. Eine solche Abwesenheitsnotiz wirkt gerade auf potenzielle Kund:innen höchst unprofessionell!

3. Unprofessioneller Ton
Mit einer solchen Abwesenheitsnotiz stoßen Sie Ihre Empfänger:innen ganz sicher vor den Kopf und liefern zudem nicht mal die wichtigsten Informationen. Vielmehr strahlen Sie aus: Mir ist gerade alles egal!

4. Mangelnde Sorgfalt
Enthält eine Abwesenheitsnotiz viele Rechtschreib- und Flüchtigkeitsfehler, wirft das ein schlechtes Licht aufs Unternehmen. Zudem wird schnell klar: Dies war wohl die allerletzte Amtshandlung vor dem Urlaub und viel Mühe hat man sich hier nicht mehr gemacht …

5. Signatur vergessen 
Eine fehlende Signatur kann Empfänger:innen möglicherweise verunsichern. Zwar weiß man meist, an wen man schreibt, bei einigen E-Mail-Adressen ist es aber nicht sofort ersichtlich. Deshalb sollte die Abwesenheitsnotiz immer eine vollständige Signatur enthalten.

Fazit: Welche Angaben gehören in eine Abwesenheitsnotiz?
• In welchem Zeitraum genau ist man nicht erreichbar?
• Wird die E-Mail weitergeleitet (an wen?) oder nicht?
• Wann ist mit einer Antwort zu rechnen?
• Wer kann ggf. weiterhelfen (Kontaktdaten einer Vertretung)?
• Wer genau hat die Abwesenheitsnotiz geschickt (vollständige Signatur)?

Wann braucht die Befehlsform ein Endungs-e?

Es ist zwar nur ein kleiner Buchstabe, aber er kann zu großem Kopfzerbrechen führen: das Endungs-e beim Imperativ. Heißt es „Geb“, „Gib“ oder „Gebe“? Wir zeigen, wann man das -e setzen kann, muss oder gar nicht darf.

Von Katrin Liffers

Ein Blick in den Duden zeigt, dass man zwischen drei Fällen unterscheiden muss:

Das Endungs-e kann verwendet werden
Bei den meisten Verben kann man den Imperativ mit oder ohne -e bilden. Hier ist beides korrekt. Gerade in der Alltagskommunikation wird das -e aber so oft weggelassen, dass es seltsam oder sogar falsch wirkt, wenn es mal verwendet wird. Wir nehmen es auch häufig als veraltet wahr.
Beispiele:
lassen – lass oder lasse
gehen – geh oder gehe

Das Endungs-e muss verwendet werden
Bei zwei Arten von Verben ist die Verwendung des Endungs-e beim Imperativ jedoch Pflicht:
• Bei Verben, die auf den, ten, men oder nen enden:
Beispiele:
arbeiten – arbeite
rechnen – rechne

• Bei Verben, die auf -ern und -eln enden. Das liegt daran, dass das e aus -ern und -eln wegfallen kann:
Beispiele:
wechseln – wechsle (nicht wechsel)
ändern – ändere (nicht änder)

Formen wie „wechsel“ und „änder“ sind zwar umgangssprachlich weit verbreitet, aber nicht korrekt.

Das Endungs-e darf nicht verwendet werden
Verben, bei denen im Imperativ ein Wechsel des Vokals e zu i oder ie stattfindet, darf das Endungs-e nicht angehängt werden.
Beispiele:
geben – er gibt – gib
lesen – er liest – lies

Dieser Fall bereitet am häufigsten Schwierigkeiten: Viele gehen hier wie bei den anderen beiden Fällen vor. So kommt es dann zu Formen wie geb[e], vergess[e] oder helf[e].

Und noch ein wichtiger Hinweis zum Schluss: In keinem der Fälle wird ein Apostroph ans Ende des Imperativs gesetzt!

Welche Verben waren mal Namen?

Merkeln, södern, röntgen: Manchmal stammen Verben von Eigennamen ab. Bei einigen würde man es heute aber nicht mehr vermuten. Welche Begriffe erkennen Sie als Eigennamen wieder? Testen Sie sich in unserem Quiz!

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Hurra, die neuen Emojis sind da!

Elch, Esel, Erbsen – das Unicode-Konsortium hat die neuen Emojis vorgestellt, die uns bald in Apps zur Verfügung stehen. Auch Flügel und Flöte sind dabei. Wir zeigen, nach welchen Kriterien das Konsortium über neue Zeichen entscheidet.

Von Katrin Liffers

Wenn wir uns mit Emojis austauschen, muss es dafür einen gemeinsamen Zeichensatz geben. Whatsapp zum Beispiel benutzt wie die meisten anderen Apps den Unicode, das wichtigste Set dieser Art – und setzt dessen Zeichen nach eigenem Gusto grafisch um.

Welche Zeichen überhaupt in den Unicode aufgenommen werden, wird vom internationalen Unicode-Konsortium entschieden. Es handelt sich bei dem Konsortium um eine gemeinnützige Organisation, die ihren Sitz in den USA hat. Das Konsortium arbeitet laufend an einem standardisierten digitalen Code, der eben auch eine Vielzahl an Emojis enthält.

6 Emojis im Bild

6 von 20 neuen Emojis: Flöte, Esel, Amsel, Kamm, Flügel, Elch.

In regelmäßigen Abständen stellt das Konsortium neu integrierte Zeichen vor. In diesem Jahr etwa kommen 20 neue Emojis sowie neue Varianten bereits bekannter Bilder hinzu: So können wir neben Ingwerknolle, Esel und Flöte nun auch Herzen in rosa, grau und hellblau verwenden.

Das Konsortium kommt mit diesen Neuerungen den Wünschen vieler Emoji-Nutzer*innen nach. Denn auf der Website der Organisation hat jeder die Möglichkeit, eigene Vorschläge für neue Zeichen einzureichen. Diese werden dann gesichtet und ihre Eignung anhand unterschiedlicher Kriterien überprüft. Dazu gehören unter anderem folgende Fragen:

  • Funktioniert das Bild in der Größe, in der Emojis normalerweise verwendet werden?
  • Drückt das Emoji etwas Neues aus, das nicht durch bereits bestehende Emojis ausgedrückt werden kann?
  • Ist es wahrscheinlich, dass viele Menschen das Emoji benutzen?

Bis wir Ingwer, Esel und Flöte endlich überall verwenden können, dürfte es nicht mehr lange dauern: Bis zum Ende des Jahres sollen die neuen Emojis auf allen gängigen Plattformen verfügbar sein.  🎉

Wer nicht mehr so lange warten möchte, kann sich die vollständige Aufstellung aller neuen Emojis auf https://emojipedia.org/emoji-15.0/ anschauen.

Keine schöne Zahl: 30.000 Millionen

Unser Leser Slobodan Spanic fand die Zahl etwas hochgegriffen: 33.157,8 Milliarden Euro soll Deutschland zum EU-Haushalt 2021 beigetragen haben. So jedenfalls wies es eine Grafik des Statistik-Portals Statista aus. Das kam auch uns, bei aller europäischen Freundschaft, ein bisschen teuer vor. Deshalb haben wir mal nachgehakt.

Von Stefan Brunn

Handelt es sich bei der folgenden Statistik um einen Fehler oder haben wir einfach keine Ahnung von Zahlen?

Wir hatten einen Verdacht: In anderen Ländern trennt das Komma die Stellen über Tausend von den Stellen unter Tausend – vielleicht liegt im unterschiedlich verwendeten Zahlentrennpunkt der Quell des Übels? Wir haben also mal beim Urheber nachgefragt und die Pressestelle von Statista hat sofort reagiert:

„Die Maßeinheit der Statistik wurde nicht korrekt gesetzt. Es sollten ,Millionen Euro‘, nicht ,Milliarden Euro‘ sein. Der Dezimalpunkt wird von unserem System automatisch gesetzt, nicht händisch durch den Researcher.“

Statista hat daraufhin die Grafik verbessert, indem man aus „Milliarden“ einfach „Millionen“ gemacht hat:

Richtig ist sie nun, die Grafik. Aber ist sie jetzt auch optimal verständlich? Wir finden: Nein! Zwar ehrt es Statista, Fehler rasch einzugestehen und zu korrigieren. Trotzdem ist diese Lösung weniger gut, als wenn man gleich in Milliarden gearbeitet hätte. Die meisten von uns müssen jetzt doch von 1.000 Millionen in Milliarden umrechnen und sind dabei irritiert. Die Gesellschaft hat sich doch auf diesem Niveau längst an das Rechnen in Milliarden gewöhnt:

  • Bundeshaushalt = 500 Milliarden
  • Sondervermögen = 100 Milliarden
  • Doppelwumms = 200 Milliarden etc.

Der Bundeskanzler wird sicher auch nicht von 300.000 Millionen sprechen, wenn er demnächst den Tripelwumms für eine ökologische Zeitenwende ankündigt.

Gemeinsam arbeiten auf die schlechte Art

Einer der ärgerlichsten Konflikte bei der Arbeit mit Texten entsteht, wenn mehrere Leute ungewollt gleichzeitig am selben Manuskript arbeiten. Am Ende stehen oft Frust oder Streit. Wir nennen die drei häufigsten Ursachen für dieses Problem.

Von Stefan Brunn

1. Ungeklärte Zuständigkeiten
Jemand schickt einen Text an mehrere Leute mit der Bitte, mal drüberzugucken. Die machen sich an die Arbeit und am Ende muss irgendjemand alle Versionen vergleichen. Je länger der Text, desto grausamer die Folgen. Das kommt sehr oft vor. Besonders gern machen diejenigen diesen Fehler, die ihn nicht selbst ausbügeln müssen, zum Beispiel Vorgesetzte oder Gestalter.

2. Arbeiten mit inaktuellem Dateistand
Jemand greift auf eine Datei an einem gemeinsamen Speicherort zu – bloß gibt es eine aktuellere Version. Das kommt zum Beispiel dann vor, wenn man eine Datei aufruft, bevor der Rechner über die aktuellste Version aus einem Netzwerk oder einer Cloud (Dropbox, Google Drive etc.) verfügt. Oder wenn die Dateiführung schlampig ist, zum Beispiel die aktuelle Datei in einem Ordner X liegt und jemand auf eine alte Version in einem anderen Ordner Y zugreift.

3. Weiterarbeiten nach Abgabe
Jemand liefert einen Text ab, dann aber fällt ihm/ihr auf, dass etwas darin nicht passt. Anstatt nun den Text zurückzuziehen, arbeitet die Person weiter am Text. In dem Moment, in dem sie oder er die neue Version abliefert, hat der Text leider schon weitere Stationen passiert, steht vielleicht schon im Internet oder ist gedruckt. Jetzt existieren mehrere Varianten und keiner kommt mehr klar. Zum Mäusemelken!

 

Kann KI unsere Texte redigieren?

Wir stehen vor einer weiteren Revolution des Schreibens, so viel ist seit der Veröffentlichung von ChatGPT klar. Aber wie gut kann die KI schon jetzt unsere Texte redigieren? Wir haben ein qualitatives Experiment gewagt.

Von Stefan Brunn

Alle Welt überbietet sich derzeit darin, die Leistungen Künstlicher Intelligenz mit menschlichen Leistungen zu vergleichen. Wir haben das natürlich auch getan. Das erste Experiment (richtige Informationen liefern) ergab ein klägliches Scheitern: Wir haben drei der neuen Bots gefragt, wer 1978 Deutscher Meister im Handball war. Da sollte ja eine richtige Antwort eigentlich drin sein. Aber alle drei Bots gaben fälschlich den VfL Gummersbach an, richtig ist aber der TV Großwallstadt. Woher die Bots ihre falsche Info hatten – intransparent!

In unserem zweiten kleinen Experiment ging es um die Sprache, genauer: ums Redigieren. Wir haben den Chatbot von You.com gefragt, ob er uns helfen kann:

Sowas hören wir natürlich immer gern! 😉 Also gaben wir ihm einen ziemlich verschachtelten Text, den wir auch in unseren Seminaren gelegentlich redigieren lassen:

Hm, so hatten wir uns das allerdings nicht gedacht, die Inhalte waren ja regelrecht verstümmelt worden! Wir insistierten sofort:

Immerhin: Der Bot hat nun überhaupt die Aufgabe verstanden und versucht, den Text zu redigieren. Gut redigiert ist er aber keinesfalls – vor allem sind die Gedanken darin nicht sauber strukturiert. Da wären wir viel schneller gewesen, wenn wir Gedanken und Sätze selbst neu arrangiert hätten!

Wir glauben trotzdem, dass uns Künstliche Intelligenz zukünftig beim Redigieren viel Arbeit abnehmen kann. Bis das aber sauber klappt, wird man sich noch ein bisschen aneinander gewöhnen müssen …

Die Regeln haben sich gegendert

Das Gesellschaftsspiel Scrabble hat einen neuen Stein eingeführt: Mit dem Genderstein, beschriftet mit *IN, will Hersteller Mattel ein Zeichen für gendergerechte Sprache setzen. Wie man an den Stein kommt und wie er im Spiel eingesetzt werden darf, erklären wir kurz und politisch korrekt.

Von Hannah Molderings

© Mattel Deutschland

Künftig lassen sich bei Scrabble also auch Wörter wie Forscher*in oder Leiter*in legen. Wird der Genderstein verbaut, bringt er 10 Punkte – genauso viel wie ein Q oder Y. Für besonders ehrgeizige Spieler:innen kann sich das Gendern also auszahlen.

Passend zum neuen Stein hat Mattel auch gleich eine Erweiterung des Regelwerks veröffentlicht: Der neue Stein darf nur bei personenbezogenen Substantiven verwendet werden, die in der Grundform auf –er oder –e enden. Auch für Berufe, Bewohner:innen oder Mitglieder von Gruppen kann er genutzt werden. Das Wort „Bindung“ beispielsweise darf demnach nicht mit dem *IN-Stein gelegt werden – hierzu braucht es weiterhin ein einzelnes I und N.

Jeder, der sich für den neuen Stein interessiert, kann kostenlos 4 Stück bei Mattel anfordern. Wir haben es auch mal probiert – aktuell muss man allerdings mit einer Wartezeit von bis zu 4 Wochen rechnen.

Weitere Infos: https://www.mattel.de/unsere-marken/scrabble-genderstein/

Einen wunderbaren Loriot-Sketch zum korrekten Anlegen bei Scrabble sehen Sie hier:

Ein Puma ist keine Großkatze!

In der Schule haben wir gelernt: Wortwiederholungen sind langweilig. Also greifen wir nach Wörterbüchern und suchen Synonyme. Das erhoffte Ergebnis: abwechslungsreiche Texte. Die mögliche Gefahr: inhaltliche Fehler und Verwirrung bei den Leser:innen!

Von Katrin Liffers

Ein Bericht der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) schilderte kürzlich das immer häufigere Auftauchen von Pumas in Großstädten, unter anderem in Los Angeles. Besonders ging es um den Umgang der Leute dort mit diesen „Großkatzen“. Großkatzen sind Pumas aber gar nicht, wie ein Leser des AP-Textes bemängelte: Zwar handele es sich um große Katzen, aber nach biologischer Klassifikation eben nicht um „Großkatzen“. Stattdessen gehörten sie zur Gruppe der Kleinkatzen. Für die Zuordnung in die Unterfamilien sei nämlich nicht ihre Größe ausschlaggebend, sondern ihr Verwandtschaftsverhältnis.

Ein Einzelfall, könnte man meinen. Tatsächlich passiert es jedoch häufig, dass ein Wort durch ein anderes ersetzt wird, das in seiner Bedeutung nicht mit dem ursprünglichen übereinstimmt. Der Text verliert dadurch an Genauigkeit oder, wie in unserem Beispiel, sogar an Korrektheit. Der Grund: Im Deutschen gibt es nur wenige Wörter, deren Bedeutung wirklich vollkommen deckungsgleich ist. Sogenannte „Vollsynonyme“ sind sogar äußerst selten.

Die Verwendung von Synonymen birgt aber auch noch eine andere Gefahr. Der Wechsel zwischen unterschiedlichen Ausdrücken kann die Leser:innen verunsichern und so das Textverständnis unnötig erschweren: Ist mit Bücherei und Bibliothek wirklich das Gleiche gemeint oder möchte mich die Verfasserin auf einen Bedeutungsunterschied aufmerksam machen?

Was lernen wir daraus? Natürlich sind abwechslungsreiche Texte angenehm zu lesen. Leiden dadurch jedoch Korrektheit oder Verständlichkeit, ist das übergeordnete Ziel der gelingenden Kommunikation fehlgeschlagen: Der Inhalt wird nicht mehr klar und korrekt vermittelt.
Sollte Ihnen in der Stadt nun einmal ein Puma begegnen, können Sie immerhin beruhigt ein: Es ist nur eine Kleinkatze! 😉