Die berühmte SPIEGEL-Rubrik „Hohlspiegel“ stellt jede Woche ein halbes Dutzend Sprachschludereien vor. Viel weniger bekannt (aber lustiger) ist der „Fehlanzeiger“ des Satiremagazins EULENSPIEGEL. Wir zeigen, warum der Fehlanzeiger dem Hohlspiegel überlegen ist!
Von Stefan Brunn
Der große Unterschied zwischen dem wöchentlichen „Hohlspiegel“ und dem monatlichen „Fehlanzeiger“ ist nicht die andere Erscheinungsfrequenz. Der Unterschied ist: Der SPIEGEL lässt die Fehler unkommentiert, der EULENSPIEGEL setzt seinen Senf drunter. Und genau dieser Senf ist oft gut gemacht: mal hämisch, mal höhnisch, mal nur wortspielerisch – aber immer lustig!
Viele der Beispiele würden ohne den Kommenar unten drunter überhaupt nicht lustig sein – und so ist es ja leider auch oft beim SPIEGEL. In dem Beispiel „Verbraucherpreise“ etwa macht ja erst der lapidare Kommentar den Witz aus.
Noch deutlicher wird’s hier beim „Tanztee“: Ohne den launigen „Walzer Ulbricht“ wär’s nicht mehr als ein kleiner Vertipper! Übrigens muss man sich nicht wundern, wenn im EULENSPIEGEL sehr oft Anklänge an die DDR stehen: Das Magazin war eben das einzige Satiremagazin der DDR, damals mit einer halben Million Auflage und noch wöchentlicher Erscheinungsweise. Der EULENSPIEGEL ist eine Art ostdeutscher TITANIC, setzt aber weit mehr auf Cartoons.
Übrigens findet man die Rubrik „Fehlanzeiger“ auch als Blog strukturiert und kostenlos im Netz – auch das ist ein Unterschied zum „Hohlspiegel“ des SPIEGEL.
Regelmäßig liefern wir in unserem Newsletter ZEILEN|HACKER einen „Murx des Monats“ aus. Oft geht es um lustige Rechtschreibfehler, manchmal um Stilblüten oder auch um besonders dämliche Texte. Der Stoff dafür geht uns nie aus! Und ja: Wir wissen, dass man Murks nicht mit X schreibt!
Es ist paradox: Broschüren werden professionell und aufwendig gestaltet, wenn sie sich an die Allgemeinheit wenden. Wenden Sie sich aber in Leichter Sprache an Menschen mit geringerer Lesekompetenz, sehen alle Texte gleich aus. Zwei engagierte Frauen setzen sich nun dafür ein, dass die Leichte Sprache besser gestaltet wird.
Von Stefan Brunn
Einfachheit gehört zu den wichtigsten Prinzipien, wenn man anderen etwas leicht verständlich erklären möchte. Das gilt für die Wortwahl, das gilt für den Satzbau, das gilt auch für die Typografie. Teil der Typografie ist aber auch, dass nicht alles gleich aussehen darf: Indem wir typografische (oder auch layouterische, also „makrotypografische“) Signale erhalten, wird uns das Verstehen erleichtert. Solche Signale nutzen das Vorwissen des Empfängers oder der Empfängerin: „Aha, da ist ein einzelner Satz irgendwie hervorgehoben, das scheint ein besonderer Hinweis zu sein!“ Und genau dieses Vorwissen nutzen gute DesignerInnen gern aus, um leicht und schnell Orientierung in den Informationen zu schaffen.
In der Leichten Sprache jedoch sehen alle Texte gleich aus (in den beiden hier abgebildeten Broschüren der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wird der Unterschied sehr deutlich). Diese Art der extrem einfachen Gestaltung ist aber keineswegs zweckdienlich, kritisiert die Münchner Gestalterin Sabina Sieghart. Gerade die Zielgruppe der Leichten Sprache brauche eine attraktive, zum Lesen einladende Gestaltung. „Wieso werden in der Praxis nicht sämtliche Erkenntnisse zur typografischen Gestaltung genutzt?“, fragt sie in einem kritischen Statement unter dem Titel „Leichte Sprache – Design für alle“.
Im gleichen Papier resümiert sie den bisherigen wissenschaftlichen Diskurs zur Leichten Sprache mit dem traurigen Ergebnis: „Die visuelle Übersetzung, also Typografie und Design, wird schlichtweg nicht berücksichtigt.“ Es gebe durchaus linguistische und sozialwissenschaftliche und auch IT-Forschungsprojekte, jedoch kein Forschungsprojekt im Bereich des Designs. Das zu ändern, haben sich Sieghart und die Germanistik-Professorin Bettina M. Bock inzwischen allerdings aufgemacht (siehe Video unten).
Im Regelwerk zur Leichten Sprache des Bundessozialministeriums würden weder Mikro- noch Makrotypografie überhaupt erwähnt, moniert Sieghart. Als mögliche Gründe für die Abwesenheit des Designs in der Leichten Sprache kann sie sich mehrere vorstellen: „Offenbar geht die ,Leichte Sprache‘-Praxis also davon aus, dass die Adressatenkreise diese grafischen Informationen im Textverstehensprozess nicht brauchen oder nicht nutzen können.“ Es könne aber auch sein, dass einfach noch gar nicht bedacht wurde, dass die grafische Gestaltung für das Gesamtverständnis eine zentrale Rolle spielt. Und noch ein dritter Grund kommt für Sieghart in Betracht, ein sehr banaler: Praktiker hätten ihr nämlich von geringen Budgets für die unangenehme Pflichtaufgabe der Leichten Sprache berichtet.
Die Designerin Sabina Sieghart schildert in diesem Video zusammen mit der Germanistin Bettina M. Bock, Juniorprofessorin an der Universität zu Köln, ihre Sicht auf die Mängel der derzeitigen Leichte-Sprache-Praxis.
Bei einigen Substantiven fragen auch wir uns hin und wieder: Wie lautet da die korrekte Pluralform? Sind es eigentlich mehrere Wasser oder mehrere Wässer? Das kommt ganz drauf an, wovon man eigentlich spricht …
Von Hannah Molderings
Das Substantiv „Wasser“ hat nämlich zwei unterschiedliche Pluralformen. Man unterscheidet zwischen dem gewöhnlichen Plural und dem sogenannten Sortenplural:
Gewöhnlicher Plural: Spricht man von Wassermassen, Fluten oder Gewässern, nutzt man die nicht umgeformte Variante des Plurals: „Der ist wirklich mit allen Wassern gewaschen“ oder „Wir stehen an den heiligen Wassern des Ganges“.
Sortenplural: Spricht man hingegen von einer ganz speziellen Flüssigkeit, lautet der Plural „die Wässer“. Dann muss es richtig heißen: „Ich kaufe mir verschiedene Mineralwässer“ oder „In der Drogerie teste ich mehrere Duftwässer“. Durch die Verwendung des Plurals „Wässer“ macht man also deutlich, dass man hier von verschiedenen Sorten von Wasser spricht.
Übrigens: Die Systematik aus Sortenplural und gewöhnlichem Plural lässt sich nicht einfach auf andere Pluralformen übertragen. Bastian Sick erklärt die Entscheidung zwischen „Generäle“ und „Generale“ zum Beispiel so: Nutzt man die umgelautete Form „Generäle“ als Plural, betrachtet man das Wort mehr als deutsches Wort als als Fremdwort.
„Deutsch für alle“ von Abbas Khider ist ein Bestseller – und ein Aufreger. Dabei gibt’s zur Aufregung überhaupt keinen Anlass und schon gar nicht für Hassbekundungen. Khider stellt einfach auf lustige Weise dar, wie unpraktisch unsere Sprache eigentlich ist.
Von Stefan Brunn
Wer das Buch schon kennt oder viel darüber gelesen hat, möge jetzt gern zum Video springen und sich den Autor direkt anhören. Für alle anderen fassen wir noch mal kurz zusammen, worum es in „Deutsch für alle“ eigentlich geht:
Der Immigrant Abbas Khider, Schriftsteller von Beruf, hat ein Buch über die deutsche Sprache geschrieben. Genauer: von den Schwierigkeiten, diese Sprache zu erlernen und ihre Regeln anzuwenden. Außerdem schlägt er eine starke Vereinfachung dieser Regeln vor, zum Beispiel nur noch einen Artikel zu verwenden (nämlich „de“) und alle Verben regelmäßig zu konjugieren (schwimmt, schwimmte, geschwimmt).
Das Buch hat er zwar mit viel und unübersehbarer Ironie geschrieben (schon im Vorwort spricht er von „ernsthaftem sprachwissenschaftlichen Schwachsinn“). Aber das hat viele Leute nicht davon abgehalten, ihn trotzdem misszuverstehen, hässliche Dinge über ihn und sein Buch zu schreiben und ihm über die sozialen Netzwerke ihren Hass kundzutun. Gleichwohl ist das Buch ein Verkaufsschlager geworden – offenbar macht seine Perspektive aufs Deutsche einfach vielen Spaß. Außerdem ist es als Trostbuch für alle Deutschlernenden und deren Angehörige gedacht.
Abbas Khider wurde 1973 in Bagdad geboren. Mit 19 Jahren wurde er wegen politischer Aktivitäten verhaftet. Nach der Entlassung floh er 1996 aus dem Irak und hielt sich als Flüchtling in verschiedenen Ländern auf. Seit 2000 lebt er in Deutschland, derzeit in Berlin. Er hat Literatur und Philosophie in München und Potsdam studiert. Er hat mehrere Romane veröffentlicht und dafür verschiedene Auszeichnungen erhalten.
Abbas Khider: Deutsch für alle. Das endgültige Lehrbuch. Carl-Hanser-Verlag, 2019. 128 Seiten; 14,00 €. ISBN: 978-3-446-26170-9.
Im ARD-Forum auf der Leipziger Buchmesse stellte Abbas Khider in 24 Minuten sein ironisches Konzept zu „Deutsch für alle“ vor.
Jedes noch so kleine Örtchen glaubt ja, einen eigenen Slogan haben zu müssen. Dumm nur, wenn man den nicht mal richtig schreiben kann. Wir zeigen drei Beispiele zum Seufzen oder Schmunzeln, je nachdem.
Einfach Lebenswert. So heißt es am Ortseingang der Gemeinde Kerken am Niederrhein. Und zwar mit großem L, denn offenbar wird das Lebenswerte hier wirklich IMMER großgeschrieben. Adjektive allerdings müssen im Deutschen klein geschrieben werden. Andernfalls sieht’s einfach provinziell aus, vor allem, wenn man „gemeinde“ auch noch klein schreibt …
Herzlich Willkommen in Nütterden, dem Sieben Quellen Dorf. Alle Achtung, sieben Quellen! Aber für zwei Bindestriche für die Wortkopplung hat’s nicht mehr gereicht, was? Das große W beim Willkommen ist auch falsch. Und wo wir schon mal am Nörgeln sind: Die führende Null bei alphanumerischen Datumsangaben ist nicht angesagt. Aber Schwamm drüber: Wer so ein tolles Foto aufs Ortseingangsschild setzt, der muss sich nicht auch noch um Zeichensetzung kümmern!
Quellen für’s Ich. Anders als Kerken und Nütterden hat Bad Aibling einen einmal gemachten Fehler korrigiert: den Apostroph weggelassen. Das „für’s“ wird natürlich nicht mit Apostroph geschrieben! Die Regel lautet: Präposition mit bestimmtem Artikel = kein Apostroph! Wer sich eine ganz einfache Daumenregel merken will: Man kann immer nur einen Buchstaben durch einen Apostroph ersetzen, nie zwei. Diese Regel ist aber sehr unzuverlässig, so dass wir die Quelle lieber geheim halten, die möchte auch lieber für s’ich bleiben. ☺
Regelmäßig liefern wir in unserem Newsletter ZEILEN|HACKER einen „Murx des Monats“ aus. Oft geht es um lustige Rechtschreibfehler, manchmal um Stilblüten oder auch um besonders dämliche Texte. Der Stoff dafür geht uns nie aus! Und ja: Wir wissen, dass man Murks nicht mit X schreibt!
Mit den Begriffen „Ascii“ und „Unicode“ wissen die wenigsten Leute etwas anzufangen. Ohne dieses Wissen kann man aber nicht einschätzen, welche Zeichen beim Empfänger auch ankommen. Wir erklären die Codes in aller Kürze und mit Bildbeispielen.
Von Hannah Molderings
Wer beim Mail-Versand bestimmte Symbole und Sonderzeichen verwenden will, sollte sich vorher absichern. Denn nicht alle Zeichen kommen auch so beim Empfänger an, wie es der eigene Rechner anzeigt. Das liegt an den verwendeten Zeichensätzen, die von verschiedenen Endgeräten unterschiedlich interpretiert werden können. Die geläufigsten Standards für Sonderzeichen sind ASCII und Unicode:
ASCII-Code
Der ASCII-Code steht für American Standard Code for Information Interchange und ist einer der Standards zur Codierung von Zeichensätzen. Die ASCII-Tabelle bestand ursprünglich aus 128 Zeichen, mittlerweile sind es 256. Darin sind sowohl das Alphabet in Klein- und Großschreibung enthalten als auch die arabischen Ziffern und eine Vielzahl von Satzzeichen. Im hinteren Teil der Tabelle finden sich auch einige wenige Sonderzeichen. Sogar nicht-druckbare Zeichen, wie ein Zeilenvorschub oder ein Tabulator, erhalten hier eine eindeutige binäre Zuordnung. Diese binäre Zuordnung sorgt auch dafür, dass sich ASCII-Zeichen beim Versand sehr stabil verhalten und beim Empfänger genauso ankommen, wie der Absender sie selbst sieht.
Unicode
Unicode ist ebenfalls ein internationaler Zeichen-Standard. Langfristig soll hier jedes Schriftzeichen oder Textelement aller bekannten Schriftkulturen und Zeichensysteme einem festen Code zugeordnet werden. Gerade weil sich dieser Zeichensatz so stark weiterentwickelt, sind diese Zeichen aber oft nicht stabil über mehrere Endgeräte hinweg. Wer also einen Briefumschlag oder einen Telefonhörer in seiner Mail-Signatur unterbringen will, sollte sich vorher zumindest einmal ansehen, wie diese Zeichen auf anderen Geräten aussehen.
Wir haben einmal eine E-Mail produziert, die häufig verwendete Sonderzeichen enthält, und diese Zeichen dann auf diversen Endgeräten und Programmen überprüft. Und so sehen die diversen Unicode-Zeichen in Thunderbird, Gmail (Browser und App) und der Mail-App Bluemail aus (von links):
Warum sagt eine Mehrheit im Genitiv „des Rheins“, aber nur eine Minderheit „des Mississipis“? Und ist das eigentlich falsch ohne Genitiv-s? Wir liefern Ihnen die Antworten auf einige Fragen zum Genitiv, die sich Ihnen bestimmt schon mal gestellt haben.
Von Stefan Brunn
Muss man das Genitiv-s immer setzen?
Darüber streiten sich die Gelehrten seit Ewigkeiten. Die einen meinen, man müsse dem Verschwinden des Genitivs etwas entgegensetzen, nämlich eine klare Norm. Die anderen halten solche Normen für aussichtslos und auch falsch: Die Sprache solle keine Obrigkeit haben, sie gehöre dem Volk. Klar ist aber, dass immer mehr Menschen in immer mehr Fällen aufs Genitiv-s verzichten.
Aber was sagt der Duden?
Der Duden verlangt das Genitiv-s. Eigentlich. Denn gleichzeitig stellt er es in vielen Fällen frei, das Genitiv-s zu verwenden. Dazu muss man wissen, dass der Duden eben keine amtlichen Vorgaben macht, sondern beschreibt, wie das Deutsche derzeit benutzt wird. Und da läuft der Trend mindestens seit Jahrzehnten gegen das Genitiv-s. In älteren Ausgaben forderte der Duden zum Beispiel noch das Genitiv-s bei den Wochentagen: „des Mittwochs“, jetzt ist er da entspannter.
In welchen Fällen wackelt das Genitiv-s?
Das sind inzwischen ganz schön viele Fälle, allen voran drei:
• Eigennamen und Titel (des Spiegels)
• Fremdwörter und technische Begriffe (des Leasings)
• Wörter mit einem Zischlaut am Ende (des Sozialismus‘)
Aber auch bei vielen anderen Wörtern kommt uns das Genitiv-s inzwischen ungebräuchlich vor. Kaum jemand sagt die Tages- oder Monatsnamen noch so: „am Abend des 4. Mais“. Und auch bei Kunst- und Stilepochen („des Biedermeiers“) oder geografischen Namen („des Kongos“) kommt uns eine Flexion heute eher fremd vor als eine Nullendung.
Woher kommt es, dass sich in einigen Bereichen mehr Nullendungen entwickeln?
Tja, wenn man das wüsste! Die Wissenschaftlerin Damaris Nübling, Professorin an der Uni Mainz, vertritt zum Beispiel die These, dass man auf das Genitiv-s eher verzichte, wenn das Wort ungeläufig sei. Die Sichtweise der SprecherInnen wäre demzufolge so: Wenn schon das Wort exotisch klingt, dann klingt es mit einem Genitiv-s total bescheuert bzw. falsch – also lasse ich es lieber weg! Die Professorin belegt diese These mit geografischen Begriffen. So sagt man durchaus „des Balkans“ (77 %), aber ungern „des Jemens“ (17 %). Ähnlich bei Flüssen: Beim Rhein liegt die Nullendung nur bei 0,06 %, beim Mississippi bei happigen 94 %. Ziemlich in der Mitte (Nullendung: 46 %) liegt übrigens Europa. Beispiel: „Die Macht eines mit einer Stimme sprechenden Europas“. Das Genitiv-s hatte in Nüblings Statistik beim Begriff „Europa“ noch knapp die Nase vorn. Die Zahlen sind aber von 2010, inzwischen kann die Mehrheit durchaus gekippt sein …
Das Wort „Dark“ ist in aller Munde: Neben dem Darknet gibt’s den Dark Mode, Dark Social und Dark Data, dazu Dark Martech und sogar Dark Tourism. Wir machen mal Licht im Dunkel-Dickicht!
Von Stefan Brunn
Dark Mode: Wohl der geläufigste und harmloseste der vielen Dark-Begriffe. Es geht um den dunklen Bildschirmmodus bei Smartphones, Tablets und dergleichen. Das heißt einfach nur, dass der Hintergrund dunkel ist und die Schrift hell. Man verspricht sich davon unter anderem einen geringeren Energieverbrauch und eine gesundheitliche Entlastung der Augen.
Darknet: Das Darknet ist ein versteckter Teil des Internets, den man nur mit besonderen Browsern betreten kann. Der Datenverkehr wird dabei verschlüsselt und über mehrere Rechner umgeleitet, so dass man die handelnden Akteure nicht nachverfolgen kann. Bekannt ist das Darknet vor allem durch Händler, die illegale Dinge vertreiben, oder Kriminelle, die sich hier austauschen. Aber das Darknet dient in manchen Ländern auch dazu, dass Dissidenten, Oppositionelle, Whistleblower oder Journalisten Informationen austauschen können.
Dark Social: Der Begriff klingt wie etwas, bei dem man vorsichtig sein sollte, dabei bezeichnet Dark Social einfach jene Formen von Social Media, die nicht öffentlich stattfinden. Das sind zum Beispiel SMS oder Whatsapp-Nachrichten zwischen zwei oder mehreren Nutzern. Oder jede geschlossene Kommunikation auf Facebook, Twitter, Instagram, über Messenger, Snapchat und so weiter. Also eigentlich über 80 Prozent der Internetkommunikation. Was soll daran dunkel sein? Nun, die Gesellschaft insgesamt hat keinen Blick darauf. Leute tauschen sich aus, ohne dass Medien, Politik oder Wirtschaft wüssten, was hier passiert. Das finden manche gerade gut. Andere befürchten, dass es zum Beispiel politisch-gesellschaftlich negative Folgen hat – zum Beispiel, wenn böswillige Kräfte mehr oder schnell und vor allem im Dunkeln Einfluss auf andere gewinnen.
Dark Data: Die Digitalisierung führt dazu, dass Firmen immer mehr Daten generieren. Ihre Datenberge wachsen rasant, und zwar auch um inhaltlichen Beifang – also Infos, deren Inhalt und Geschäftswert unbekannt sind. Nur ein Beispiel: Abwesenheitsnotizen, die per E-Mail eingehen. Diese eigentlich unbeabsichtigt gewonnenen Informationen nennt man Dark Data. Das können völlig belanglose Inhalte sein oder hochsensible Infos, die Unternehmen wissen es schlicht nicht. Vielleicht jedoch stecken darin wertvolle Informationen, die mit künftigen technischen Lösungen nutzbar gemacht werden können …
Dark Martech: Auch hier ist das Dunkle erst mal nichts Schlechtes: Es geht bloß um Marketing-Technologien, die Unternehmen selbst entwickeln. Das kann alles Mögliche sein, aber es ist keinesfalls transparent – zum Beispiel dann, wenn die Preisgestaltung in Shops sich dem Nutzerverhalten anpasst oder E-Mails geschickt werden, wenn man den Warenkorb vorzeitig verlässt oder dergleichen. Klar ist nur, dass dieser Bereich des Marketings stark wächst …
Dark Tourism: Tja, sogar der Tourismus hat inzwischen eine dunkle Seite, gemeint sind aber nicht Umweltsünden wie gerodete Wälder, verbaute Meeresküsten oder künstliche Schneepisten. Hier geht es um einen Trend, als Tourist Orte mit düsterer Geschichte aufzusuchen. Zum Beispiel Stätten eines Völkermords, Rekordsuizid-Brücken, Geisterdörfer, Schlachtfelder und ähnliches.
Manche Sprachwahrer sind ja der Meinung, man müsse für jedes Fremdwort eine deutsche Alternative finden. Viele von ihnen erfundene Vorschläge sind jedoch nie im Sprachgebrauch angekommen und längst vergessen. Wir haben aus den gescheiterten Alternativen ein Quiz gemacht!
Von Hannah Molderings
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1. Frage
Wer oder was ist wohl ein „Krautbeschreiber“?
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Frage 2 von 10
2. Frage
Was versteht man unter „Scheidekunst“?
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Frage 3 von 10
3. Frage
Was ist denn wohl ein „Tageleuchter“?
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Frage 4 von 10
4. Frage
Was versteht man unter „Gesichtskreis“?
Korrekt
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Frage 5 von 10
5. Frage
Was ist mit einer „Zeugemutter“ gemeint?
Korrekt
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Frage 6 von 10
6. Frage
Was ist wohl mit „Schaugeschäft“ gemeint?
Korrekt
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Frage 7 von 10
7. Frage
Was ist wohl ein „Meuchelpuffer“?
Korrekt
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Frage 8 von 10
8. Frage
Was ist mit einem „Spitzgebäude“ gemeint?
Korrekt
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Frage 9 von 10
9. Frage
Was könnte mit einer „Blitzfeuererregung“ gemeint sein?
Wie drückt man es am besten aus, dass eine Toilette nicht verdreckt werden soll? Diese Frage treibt Putzkräfte in deutschen Behörden immer wieder zu originellen Appellen. Die Formulierungen, die dabei herauskommen, sind aber nicht immer bis ins Letzte durchdacht.
Von Stefan Brunn
Prägnantes Formulieren ist ja eine Kunst für sich. Das gilt auch oder sogar besonders für Anweisungen neben Toiletten: Wer will da schon Details lesen? Andererseits liegt in der Prägnanz auch immer eine Gefahr: Es lauern logische Leerstellen in den Informationen!
Etwas zu knapp geraten ist etwa das weit verbreitete „Bitte Bürste benutzen!“ auf deutschen Amtstoiletten – es muss ja eben nicht jeder nach jedem Toilettengang die Bürste benutzen! Eine Vorschrift dieser Art ergibt keinen Sinn (auch wenn man natürlich weiß, dass damit der kleine Gang gar nicht gemeint ist).
Deutlich zu umständlich scheint uns aber folgende Anweisung zu sein, die wir in einer deutschen Bundesbehörde vorgefunden haben: „Es wird gebeten, im Bedarfsfalle zur zusätzlichen Reinigung der WC-Schüssel die Toilettenbürste zu benutzen.“ Hier wiehert der Amtsschimmel schon ganz schön.
Eine andere Variante fanden wir zwar charmant, aber wenig erfolgversprechend: „Es dürfen auch die Toilettenbürsten benutzt werden, um eventuelle Rückstände zu beseitigen.“ Hier ist die Statusinformation einfach falsch: Die Bürste „darf“ in einem solchen Fall ja nicht nur benutzt werden, sie „soll“ oder „muss“ sogar benutzt werden. Ironie ist hier am falschen Örtchen!
Als grafisch ausgefuchst (man beachte „Bitte“ und „Danke“ in Rot), aber inhaltlich unfreiwillig komisch empfanden wir die Variante, die Sie hier im Bild sehen: „Bitte verlassen Sie die Toilette in einem sauberen Zustand. Danke“. Zwar ist es sicher auch im Interesse des Dienstherrn, dass alle Mitarbeiter nach einem Toilettenbesuch in sauberem Zustand an ihre Arbeitsplätze zurückkommen. Wenn daran jedoch ernsthafte Zweifel bestehen, dann reichen sanfte Hinweise ganz sicher nicht mehr aus.