Die „Normseite“ ist die Maßeinheit schlechthin fürs Korrektorat. Wie man sie ermittelt und was sie ungefähr kostet, lesen Sie bei uns auf weniger als anderthalb Normseiten …
Von Stefan Brunn
Was ist eine Normseite?
Mit „Normseiten“ ermitteln Autoren, Übersetzer, Korrektorate und andere den Umfang von Texten. Eine Normseite enthält 30 Zeilen je maximal 60 Anschläge. Leider kann man aber nicht die Gesamtzeichenzahl eines Manuskripts einfach durch 1.800 teilen. Stattdessen wird der Text in eine tatsächliche Normseite eingefügt, dann werden die Seiten gezählt. Und so kommen tatsächlich deutlich mehr Seiten zustande. Wer mit zwischen 1.500 und 1.700 Zeichen je Seite rechnet, kommt der Sache schon näher …
Wenn Sie es mal ausprobieren wollen: Wir stellen hier eine Normseite-zum-Download zum Download zur Verfügung.
Was kostet eine Normseite Korrektorat?
Tja, günstige Anbieter fangen bei 1,50 Euro oder 2 Euro je Normseite an, gemeint ist hier aber wirklich das reine Ausmerzen von Rechtschreibfehlern, Grammatikfehlern und Zeichensetzungsfehlern. Stilistische Überarbeitungen sind mindestens doppelt so teuer, von Lektoraten ganz zu schweigen. Außerdem spielt natürlich eine Rolle, wie gut oder schlecht der Ausgangstext ist: 30 Fehler pro Seite machen natürlich mehr Aufwand als 3. Für eine 300-normseitige Doktorarbeit sollte man jedenfalls nicht mehr bezahlen als 500 Euro.
Was ist der Unterscheid zwischen Lektorat, Redigat und Korrektorat?
Ganz vereinfacht ausgedrückt, handelt es sich um Überarbeitungsstufen.
Beim Korrektorat werden nur Fehler ausgemerzt, stilistisch werden überhaupt keine Änderungen vorgenommen.
Beim Redigat achtet man bereits auf Probleme des Ausdrucks, auf stilistische Dinge – und man weist sogar auf inhaltliche Schwächen hin oder beseitigt sie sogar. Wenn der Redakteurin oder dem Redakteur zum Beispiel auffällt, dass eine erwähnte Person gar nicht eingeführt worden ist, dann werden die Verfasser sicher darauf hingewiesen – beim Korrektorat gehört das nicht zum Aufgabenfeld.
Das Lektorat geht sogar noch weiter und betreut Autorin oder Autor von Anfang an, mischt sich also auch ins Konzept ein.
Aber Achtung: Die hier unterschiedenen Begriffe sind keineswegs trennscharf. Sie werden von den Anbietern auch durchaus unterschiedlich definiert oder munter durcheinandergeworfen …