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Wenn Worte doch mehr sagen als Bilder …

Gute Titelseiten zu machen, ist das Geschäft aller Zeitungen weltweit – von der New York Times bis zur FAZ. Aber vor einigen Wochen erregte die Titelseite einer kleinen Studentenzeitung aus North Carolina die Aufmerksamkeit aller US-Journalisten – dabei bestand sie nur aus Text. Wir zeigen die ganze Seite im Bild und erläutern die Hintergründe.

Von Stefan Brunn

Hintergrund dieser Titelseite ist eine Tragödie, die sich Ende August an einer Universität im US-Bundesstaat North Carolina ereignet hatte: Ein Amokläufer hatte das Feuer eröffnet und einen Universitäts-Mitarbeiter getötet. Daraufhin verbarrikadierten sich Studierende und Beschäftigte in Hörsälen und Büros der Universität – und verfassten Textnachrichten an ihre Angehörigen über verschiedene Social-Media-Kanäle.

Diese Textnachrichten sammelten nun die Redakteur:innen der Studentenzeitung „The Daily Tar Heel“ und kompilierten sie zu einer einzigartigen Titelseite nur aus Text. „Wir wollten etwas machen, das den Ernst der Lage wirklich kommuniziert“, erklärt Caitlyn Yaede, Chefredakteurin der Zeitung.

Nachdem die Zeitung die Titelseite auf ihren Social-Media-Kanälen gepostet hatte, wurde sie zigtausendmal geteilt und erreichte so Aufmerksamkeit in den ganzen USA – an diesem einen Tag mehr als die Titelseiten von New York Times & Co.

Was Julia Klöckner unter heimischem Obst versteht …

Schon kleinste Fehler werden bei Facebook, Twitter & Co. mit Hohn und Spott bestraft. Unsere Landwirtschaftsministerin hat so einen kleinen Fehler begangen und wird dafür durch den Kakao gezogen – bzw. durch den Orangensaft.

Von Stefan Brunn

Da hat der liebe Kollege Klaus Schrage natürlich Recht. 🍌 🍊 Wenigstens einen Kohlkopf hätte Frau Klöckner noch auf dem Tisch platzieren können!

So zaubert man ganz fix einen Kaffee herbei!

Wo kriege ich während eines Meetings mal schnell einen virtuellen ☕ und einen 🍩 her? Wir haben eine tolle Datenbank gefunden, die sogar zeigt, wie die Zeichen auf welchen Plattformen genau aussehen.

Von Hannah Molderings

Emojis waren mal eine Sache für Kids. Inzwischen werden sie auch in den virtuellen Besprechungen deutscher Bundesministerien benutzt – weil sie Kommunikation abkürzen oder die Sache auflockern. Zum Beispiel, wenn man dezent auf die Kaffeepause hinweist ☕ oder sich bei jemandem bedankt, indem man ihm ein virtuelles 🍦 spendiert.

Die Zeichen kommen allerdings nicht auf jedem Kommunikationskanal formgleich an. Hier mal eine Erdbeere bei Microsoft, WhatsApp, Twitter und Facebook im Überblick:

Unter Emojipedia.org findet man Tausende solcher Zeichen und sieht genau, wie sie sich auf welcher Plattform darstellen. Man kann sie ganz einfach kopieren und auf der entsprechenden Plattform bzw. in der entsprechenden Software einfügen. Sogar innerhalb der Versionsgeschichte zeigt die Plattform die Entwicklung:

Wer auch etwas über die Codierung dieser Zeichen wissen will, findet auf selfthtml.org eine sehr ausführliche und gute Darstellung.

Geschmacklos durch Dativ

Schon kleine grammatikalische Fehler können die Aussage böse verdrehen. Das erfuhr Ralf Stegner (SPD) kürzlich am eigenen Leib. In einem Tweet hatte er den Islam – ganz versehentlich – als Geschmacklosigkeit bezeichnet …

Zigtausende Twitter-Meldungen hat Ralf Stegner schon abgesetzt. Ein paar waren dabei, die er bereut hat – kürzlich kam wieder eine hinzu, anlässlich des Sarrazin-Parteiausschlusses:

Tweet von Ralf Stegner (SPD) zum Parteiausschluss von Thilo Sarrazin

Jedem ist klar: Diese Geschmacklosigkeit ist ein grammatikalisches Versehen. Stegner wollte natürlich ausdrücken, dass Thilo Sarrazin außer seinen „Ergüssen“ zu Flüchtlingen oder dem Islam auch noch andere Geschmacklosigkeiten von sich gebe. Hier reiht aber Stegner selbst den Islam und die Flüchtlinge als Geschmacklosigkeiten ein. Schwamm drüber, so etwas passiert eben auch studierten Germanisten, ehemaligen Pressesprechern und sogar Harvard-Absolventen – Stegner ist alles in einer Person!

Wo genau lag nun der Fehler?
Die Präposition „für“ fordert den Akkusativ, während „zu“ den Dativ verlangt – Ergüsse „zu wem oder was?“ Stegner setzt, indem er „anderen“ schreibt, die Flüchtlinge und den Islam in eine Reihe mit „anderen“ Geschmacklosigkeiten. Stattdessen hätte er „für wen oder was?“ fragen und demzufolge „andere“ schreiben müssen. Oder einfach einen klareren Satz bilden!