Die Floskel „unverhofft gestorben“ war schon immer dumm: Wer hofft schon darauf, dass jemand stirbt?! Wenn ein Newsportal diese Formulierung quasi im Wochentakt und sogar in Überschriften nutzt, deutet das nicht nur auf bedenkenloses Herumtexten hin …
Von Stefan Brunn
Hermann Understöger von der Süddeutschen Zeitung hat sich im Namen des Kulturteils seiner Zeitung einmal dafür entschuldigt, den Tod eines Schauspielers als „unverhofft“ beschrieben zu haben. Richtig so! Zwar kommt diese Floskel in Todesanzeigen und Nachrufen immer mal wieder vor, das macht’s aber nicht besser.
Das Portal News.de verwendet die Formel in gefühlt jeder dritten Todesmeldung, oft sogar in der Headline. Hier nur drei Beispiele von vielen:
Irgendwie drängt sich der Verdacht auf, dass hier mit einem Template gearbeitet wird. Dieses „Template des Todes“ könnte und sollte News.de vielleicht einmal überarbeiten. Schon ein neutraleres „unerwartet“ würde helfen!