Er hat gesagt, sie hat gesagt!

Wer wiedergeben möchte, was ein anderer gesagt hat, kommt oft ins Straucheln: Wie macht man sprachlich klar, dass man hier eine fremde Meinung übermittelt und sie selbst nicht unbedingt teilt? Wir zeigen einige unmissverständliche Beispiele.

Von Andrea Rayers

Wenn Sie eine fremde Aussage wiedergeben, kann es extrem wichtig sein, dass Sie klar machen: Das ist nicht meine Meinung, sondern ich informiere bloß über die Aussagen anderer. Andernfalls kann man Sie (oder zum Beispiel Ihren Arbeitgeber) so zitieren, als hätten Sie sich derart geäußert: Das wiederum kann verheerende Folgen haben. Mit den diversen Modi unserer Sprache ist es aber ja nicht immer ganz einfach. Wir zeigen in den folgenden drei Punkten, wie man es immer ganz zweifelsfrei schafft:

1. Wählen Sie das passende Verb
Bevor Sie mit einer fremden Meinung loslegen, sollten Sie sich ein passendes Verb für Ihre Redeeinleitung suchen. In der Regel ist es eine neutrale Form wie „er sagte/meinte/stellte dar“ oder eine kommentierende wie „er warnte/drohte/befahl“. Wenn Sie allerdings ein sehr wertendes Verb wie „klarstellen“, „nachweisen“ oder „verdeutlichen“ nehmen, schlagen Sie sich bewusst auf die Seite des Sprechers – und lassen keinen Zweifel daran, dass Sie seine Meinung teilen.

2. Verwenden Sie den Konjunktiv
Nach der Redeeinleitung folgt dann der Inhalt, den Sie möglichst neutral wiedergeben wollen. Damit Ihre Distanz klar wird, verwenden Sie den Konjunktiv: „Sie sagte, sie habe den Hund gesehen.“ Sie können stattdessen auch einen dass-Satz anschließen: „Sie sagte, dass sie den Hund gesehen habe.“ Möglich ist sogar ein dass-Satz ohne Konjunktiv: „Sie sagte, dass sie den Hund gesehen hat.“ Aber Vorsicht: Mit dieser Formulierung deuten Sie immerhin an, dass Sie von der Richtigkeit der Aussage überzeugt sind.

3. Nutzen Sie einen einleitenden Satz
Vor allem bei langen Texten können Sie auch durch einen einleitenden Satz verdeutlichen, dass Sie nun eine fremde Meinung wiedergeben. Zum Beispiel so: „Astrid Meier sieht dies folgendermaßen“. Oder: „Im Folgenden gebe ich Astrid Meiers Meinung wieder“. Die darauf folgende Aussage steht dann übrigens nicht im Konjunktiv, sondern im Indikativ.