Selber, selber, lachen alle Kälber!

Wann sagt man „selbst“, wann „selber“? In geschriebenen Texten sollte es fast immer „selbst“ heißen. Es gibt aber Ausnahmen.

Von Stefan Brunn

Falls Sie sich manchmal fragen, wo eigentlich der Unterschied zwischen „selbst“ oder „selber“ liegt, dann seien Sie beruhigt: Semantisch gibt es gar keinen, die Wortbedeutungen sind gleich. Allerdings finden Sie in einschlägigen Stilratgebern den Rat, schriftlich immer nur „selbst“ zu schreiben. „Selber“ klingt umgangssprachlich und kommt manchem deshalb zu informell vor.

So weit, so gut. Es gibt aber einige wenige Ausnahmen, wir nennen hier mal zwei:

1. In feststehenden Kompositionen
In einigen Kompositionen ist „selber“ geläufiger als „selbst“ – etwa beim „Selbermachen“. Warum das so ist? Keine Ahnung! Aber so wie „Selbstgemachtes“ geläufiger ist als „Selbergemachtes“, ist „Selbermachen“ einfach verbreiteter als „Selbstmachen“.
2. In Kurzantworten
Es kommt fast nur im Mündlichen vor, dass wir jemandem auf eine Bemerkung mit so etwas antworten wie „Selber“ oder „Das musst Du schon selber machen“ oder „Merkste selber, oder?“. Aber wenn uns jemand beschimpft, dann passt die Ein-Wort-Antwort „selbst“ nicht, es muss „selber“ heißen!

Kurzum: Sie machen nichts falsch, wenn Sie schriftlich immer „selbst“ schreiben. Die beiden Ausnahmen fallen Ihnen garantiert ein, wenn Sie mal zufällig im Begriff sind, jemandem patzig zu antworten. 😉