Doofheit oder Provokation? Man kann es fast nicht glauben, dass ein Mandatsträger seinen Protest gegen das Wort „Fahrspurende“ als vermeintlichen Gender-Begriff ernst meinte. Immerhin: Bei diesem Anlass können Befürworter und Gegner des Genderns endlich mal zusammen lachen.
Von Stefan Brunn
„Jetzt werden sogar Fahrspuren gegendert“, hatte der Berliner AfD-Politiker Gunther Lindemann kürzlich getwittert. Das Mitglied im Berliner Abgeordnetenhaus hielt das Wort „Fahrspurende“ fälschlicherweise für ein Partizip Präsens, das offenbar jemand gewählt hatte, um die männliche Form „Fahrspur“ zu gendern.
Lindemann löste damit, vermutlich unfreiwillig, viele weitere konstruierte Missverständnisse aus. Natürlich griffen auch Satire-Seiten wie der Postillon die Steilvorlage auf: Putin müsste nach dem Willen der AfD männlich benannt werden: Puthahn. An der Börse müssten neben der Dividende Divider und Dividin unterschieden werden. Und die Aspirin-Tablette sollte, so der Postillon, wie früher einfach und männlich als Aspir geschluckt werden. Am schönsten fanden wir aber folgenden grafischen Vorschlag, über den hoffentlich alle Seiten lachen können – ob man sich nun fürs Gendern einsetzt oder dagegen oder vielleicht sogar differenziert: