Unsere Büchertipps zum Journalismus

Brooke Gladstone und Josh Neufeld (2016): Der Beeinflussungsapparat: Wie Massenmedien funktionieren, wie sie unsere Gesellschaft manipulieren und wie wir dazu beitragen. Verlag: Correctiv. ISBN: 978-3981740004. 224 Seiten; 20 Euro.

Die Medienmaschine, ihre Logiken und wo sie herkommen: Das zeigt dieser tolle Comic, der auf der Bestsellerliste der New York Times stand und international von vielen renommierten Medien empfohlen wurde. Es geht darum, wie und warum sich welche Nachrichten durchsetzen. Die Autoren nennen das „visuellen Einfluss“ oder „Bad-news-Einfluss“ oder „Struktur-Einfluss“ – alles nicht neu, aber sehr modern und leicht zu lesen dargestellt. Schade, dass die deutsche Übersetzung wirklich schlampig gearbeitet hat. Aber unter mangelhafter Orthografie leidet der Sinn nicht wirklich stark, wie der Kommunikationswissenschaftler weiß.

 

Paul-Josef Raue und Wolf Schneider (2012): Das neue Handbuch des Journalismus und des Online-Journalismus. Verlag: Rowohlt Taschenbuch. ISBN: 978-3499628252. 464 Seiten; 14,99 Euro.

Der eine ist vor kurzem gestorben, der andere mitten in den Neunzigern: Soll man die Weisheiten alter Männer lesen, um die heutigen journalistische Regeln zu lernen? Ja! Erstens gibt’s inhaltlich kein besseres Buch. Und zweitens schreiben die beiden so, wie sie es anderen Journalisten abverlangen. Vor allem haben sie entschiedene Positionen, die sie klar ausdrücken und mit unterhaltsamen Beispielen anreichern. Die Frage ist eher: Wann werden die Forderungen von Raue und Schneider uns komplett historisch vorkommen? Hoffentlich nicht zu bald.