Wann setzt man bei größeren Zahlen Leerzeichen oder Trennpunkte? Wir haben uns die Regeln des Duden und der DIN 5008 angesehen und verglichen, wie es die renommierten Medien halten.
Sowohl laut Duden als auch laut DIN 5008 setzt man im Deutschen prinzipiell keine Zahlentrennpunkte (wie bei 50.000), sondern Leerzeichen zur Gliederung von Zahlen. Man schreibt also zum Beispiel „80 000 Zuschauer“.
Eine Ausnahme macht die DIN allerdings: Geldbeträge sollten „aus Sicherheitsgründen“ mit Trennpunkten geschrieben werden. Demnach müsste es also heißen: „Der Fußballer Neymar wechselte für eine Ablösesumme von 222.233.766 Euro vom FC Barcelona zu Paris St. Germain.“ Denn der Trennpunkt gliedert die Zahlen immer von hinten in dreistellige Gruppen.
Der Duden allerdings schreibt auch Geldbeträge mit Leerzeichen (sogenannten Viertel- oder Achtelgevierten). Sowohl in der aktuellsten Auflage des Rechtschreib-Dudens als auch im Online-Duden sowie im Handbuch des korrekten und stilsicheren Schreibens gliedert er Millionenbeträge so:
3 000 000
Zwar zitiert er also die DIN und deren Argument der Sicherheit, ignoriert es dann aber.
Und wie machen es die großen Zeitungen und Zeitschriften? Leider gibt es kein einheitliches Bild! Selbst in Berichten derselben Publikation schreiben die Mitarbeiter die Zahlen oft nicht einheitlich – wahlweise mit Punkten, Leerzeichen oder auch mal ganz ohne Gliederung.
Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) hat folgende Regel, jedenfalls laut einer erfahrenen Redakteurin, die wir danach gefragt haben:
„Wir schreiben 4578 zusammen, ab 10 000 mit Space, nie mit Punkt. Eine Million/Milliarde schreiben wir in Worten.“
Da sich fast alle Zeitungen in Deutschland an der dpa orientieren, weil sie von ihr viele Texte übernehmen, dürfte das eigentlich auch dort die Richtschnur sein.
Natürlich gibt es aber auch Medien wie den „Spiegel“, die eine eigene Linie haben. Beim „Spiegel“ ist sie wie folgt:
„Im Westen sank die Zahl um gut 16.000, im Osten um mehr als 8000.“
Unterm Strich
Wir sind für Zahlentrennpunkt bereits ab 4 Stellen – sowohl bei Geldbeträgen als auch bei anderen Größen. Wir finden „13.000 Einwohner“ oder „3.000.855 Einzelteile“ übersichtlicher und weniger riskant. Außerdem gelingt eine Übergabe von Texten von einer Plattform zu anderen sicherer, vor allem an Zeilenenden gibt es keine Probleme. Ein Vorteil des Zahlentrennpunkts gegenüber einem nicht-geschützten Leerzeichen ist, dass die Zahleneinheit nicht getrennt wird, wenn sie am Zeilenende steht und erst in der nächsten Zeile weiterläuft.
Zudem hat man auch eine einheitliche Schreibweise, wenn man mehrere Zahlen verschiedener Art schreibt: „1.202.666 Kölner haben im vergangenen Jahr 4.000.566 Euro für 3.000.855 Autoteile ausgegeben.“
Und zu guter Letzt: Der Zahlentrennpunkt hilft auch bei vierstelligen Zahlen, diese von Jahreszahlen auseinanderzuhalten: „Die Reparaturen am Passat haben uns 2018 3.000 Euro an Reparaturen gekostet.“