Warum schreiben plötzlich alle Caffè?

Der Kaffee wurde ja schon immer gern falsch geschrieben. „Kaffee am Rathausplatz“ zum Beispiel. Oder „entkoffeinierter Café“. Jetzt aber schreiben immer mehr Cafés auf ihre Schilder und Getränkekarten „Caffè“. Dürfen die das?

Natürlich dürfen Gaststätten sich auch italienische Namen geben und unter allen möglichen Namen Kaffeezubereitungen verkaufen. Wir sind ein freies Land, und auch unsere Schreibung ist frei! Ja, wirklich: Die Normen des Rates für deutsche Rechtschreibung oder des Duden haben ja (mit ganz wenigen Ausnahmen) keine Rechtskraft oder ähnliches. Insofern steht es jedem frei, zum Beispiel ein „Kahve“ (Türkisch) am Marktplatz zu eröffnen und dort „Kahvi“ (Finnisch) auszuschenken.

Wer aber gern geregelt schreibt, möchte vielleicht trotzdem wissen, wie es der Duden mit den Kaffee-Café-Schreibweisen hält. Wir gehen also die drei verbreitetsten Schreibweisen im Folgenden strukturiert durch:

Kaffee:
Wenn mit Kaffee das Heißgetränk gemeint ist, gibt es laut Duden nur eine korrekte Schreibweise: „Kaffee“. In dieser Weise schreibt man auch „Kaffeebohnen“ oder „Kaffeestrauch“.
Café:
Mit dem Wort „Café“ wird laut Duden „eine Gaststätte bezeichnet, die in erster Linie Kaffee und Kuchen anbietet.“ Heute ist nur noch diese Schreibweise für das Wort dudenkonform.
Caffè:
Nicht dudenkonform ist auch die Schreibweise „Caffè“ für Kaffee. „Caffè“ ist das italienische Wort für Kaffee.

Unterm Strich

Vermutlich ist das immer größere und internationalere Angebot an unterschiedlichen Kaffee-Zubereitungen daran schuld, dass die Schreibweisen so durcheinandergeraten sind. Wir freuen uns aber über jeden, der das Getränk (Kaffee) und die Gastbetriebe (Cafés) sprachlich auseinanderhält.