Sei kein Idiot, lass uns einen guten Deal machen!

Donald Trump hat sich in seiner Sprache schon immer vom politischen und diplomatischen Stil stark abgegrenzt. Seine Tweets verstehen auch Zehnjährige. Ein offizieller Brief an den türkischen Staatspräsidenten hat im Netz jetzt trotzdem viele schockiert. Dabei könnten solche Briefe Schule machen …

Von Stefan Brunn

Fake News! Das dachten vermutlich alle zuerst, die den Brief Trumps an Erdogan in den letzten Tagen lasen:

Inzwischen ist die Echtheit dieses Briefs allerdings vom Weißen Haus bestätigt worden. Und die ersten Analysen mit Leseverständlichkeits-Messinstrumenten haben ergeben, dass man fürs Verstehen dieses Texts nur vier Schuljahre absolviert haben muss. So unangemessen und peinlich der Brief sein mag: Die Sprache Trumps ist in Wirklichkeit Teil seines Erfolges, und sogar dieser Brief wird ihn bei seiner Wählerschaft eher beflügeln.

Im Internet haben schon viele den Brief verulkt. Sogenannte „Memes“ mit parodierter Sprache und in Kinderkrakelschrift machen sich darüber lustig. Das Magazin „Vice“ hat sich sogar die Mühe gemacht, weitere Briefe von Trump zu fingieren – an Andreas Scheuer, Robert Habeck, Annegret Kramp-Karrenbauer, Heinz-Christian Strache und Alexander Gauland. Kostprobe aus Trumps erfundenem Brief an Gauland: „Alex, ich bewundere Deine Arbeit! Diesen Klimaaktivisten mal zu zeigen, was sie sind – ein Haufen verrückter Tagträumer – dafür braucht es einen richtigen Kerl!“

Das ist lustig, das ist gut parodiert und eine Lektüre wert. Traurig nur, dass der unfreiwillige Humor, auf dem diese Parodien beruhen, vom mächtigsten Mann der Welt stammt. Im Original finden Sie die Briefe bei Vice.com:

Don’t be a pussy: Was würde Trump unseren Politikern raten?