Der Fehlanzeiger ist der bessere Hohlspiegel!

Die berühmte SPIEGEL-Rubrik „Hohlspiegel“ stellt jede Woche ein halbes Dutzend Sprachschludereien vor. Viel weniger bekannt (aber lustiger) ist der „Fehlanzeiger“ des Satiremagazins EULENSPIEGEL. Wir zeigen, warum der Fehlanzeiger dem Hohlspiegel überlegen ist!

Von Stefan Brunn

Der große Unterschied zwischen dem wöchentlichen „Hohlspiegel“ und dem monatlichen „Fehlanzeiger“ ist nicht die andere Erscheinungsfrequenz. Der Unterschied ist: Der SPIEGEL lässt die Fehler unkommentiert, der EULENSPIEGEL setzt seinen Senf drunter. Und genau dieser Senf ist oft gut gemacht: mal hämisch, mal höhnisch, mal nur wortspielerisch – aber immer lustig!

Viele der Beispiele würden ohne den Kommenar unten drunter überhaupt nicht lustig sein – und so ist es ja leider auch oft beim SPIEGEL. In dem Beispiel „Verbraucherpreise“ etwa macht ja erst der lapidare Kommentar den Witz aus.

Noch deutlicher wird’s hier beim „Tanztee“: Ohne den launigen „Walzer Ulbricht“ wär’s nicht mehr als ein kleiner Vertipper! Übrigens muss man sich nicht wundern, wenn im EULENSPIEGEL sehr oft Anklänge an die DDR stehen: Das Magazin war eben das einzige Satiremagazin der DDR, damals mit einer halben Million Auflage und noch wöchentlicher Erscheinungsweise. Der EULENSPIEGEL ist eine Art ostdeutscher TITANIC, setzt aber weit mehr auf Cartoons.

Übrigens findet man die Rubrik „Fehlanzeiger“ auch als Blog strukturiert und kostenlos im Netz – auch das ist ein Unterschied zum „Hohlspiegel“ des SPIEGEL.

Regelmäßig liefern wir in unserem Newsletter ZEILEN|HACKER einen „Murx des Monats“ aus. Oft geht es um lustige Rechtschreibfehler, manchmal um Stilblüten oder auch um besonders dämliche Texte. Der Stoff dafür geht uns nie aus! Und ja: Wir wissen, dass man Murks nicht mit X schreibt!