So viel kostet ein falscher Friedrich …

Prüfe jeden Namen zweimal, auch wenn Du sicher bist, er ist richtig! So lernen es Journalisten. An dieses Motto hätten sich besser auch einige rheinland-pfälzische Verwaltungsbeamte gehalten. Der Bund der Steuerzahler hat sie für ihre teuren Fehler bundesweit an den Pranger gestellt.

Von Stefan Brunn

Jede siebte Korrektur der New York Times gilt einem falsch geschriebenen Namen. Ja, das Blatt korrigiert tatsächlich jeden falsch geschriebenen Namen. Einen Namen in der Zeitung zu korrigieren ist allerdings auch viel billiger, als wenn man zum Beispiel einen Wahlzettel neu drucken muss. Genau das ist zuletzt in Rheinland-Pfalz mehrmals geschehen, wie der Steuerzahlerbund jüngst meldete.

Bei Wahlzetteln sind falsche Kandidaten-Namen gefährlich: Jemand könnte ja die Wahl anfechten. Eine „Aexandra“ zum Beispiel oder ein „Freidrich“. Deshalb entschlossen sich die Landeshauptstadt Mainz und einige Landkreise zum Neudruck. Das aber ist nicht ganz billig: Insgesamt wurden mehr als eine halbe Million Stimmzettel für rund 80.000 Euro neu gedruckt, berichtet der Steuerzahlerbund in seinem aktuellen Schwarzbuch. „Für das Steuergeld, das in Form der fehlerhaften Stimmzettel im Reißwolf landete, hätten sogar zwei Lektoren in Vollzeit ein Jahr lang beschäftigt werden können“, rechnet der Steuerzahlerbund vor und mahnt eine größere Sorgfalt an.

80.000 Euro: Sparsam, wie er ist, würde der Steuerzahlerbund offenbar zwei recht günstige Lektoren einstellen – aber ob die dann auch die Fehler fänden?

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