Alle verdammen das Unterstreichen. Das ist ungerecht!

In der modernen Typografie gilt das Unterstreichen als Sünde. Killerargument ist die Verwechslungsgefahr mit Links. Es gibt aber Fälle, da ist die Unterstreichung durchaus eine Option. Wir zeigen Ihnen das an einem Beispiel.

Die Argumente, die gegen das Unterstreichen ins Feld geführt werden, sind im Wesentlichen folgende:

• Man braucht es nicht! Mit Schriftgrößen, Farben, Fettsatz und Kursivsatz gibt es bessere Hervorhebungen.
• Auf Internetseiten sind Unterstreichungen den Links vorbehalten.
• Die Kringel, die Korrekturprogramme bei Fehlern machen, kollidieren optisch mit Unterstreichungen.
• Unterstreichungen sind hässlich, wenn sie bei Unterlängen durchgezogen werden.

An all diesen Argumenten ist was dran. Aber: In manchen Fällen sind Unterstreichungen trotzdem eine Option, zum Beispiel hier:

Es gibt zwei Arten von Dreisatz, den proportionalen Dreisatz und den antiproportionalen Dreisatz.

Beim proportionalen Dreisatz wachsen oder schrumpfen die Werte immer im gleichen Verhältnis.

Beim antiproportionalen Dreisatz hingegen wachsen die gegebenen Größen eben nicht im gleichen Verhältnis.

Wenn man also andere Hervorhebungen wie den Fettsatz schon für einen Zweck verbraucht hat, dann kann eine Unterstreichung schon mal sinnvoll sein. Das „nicht im gleichen Verhältnis“ in unserem Beispiel wird niemand für einen Link halten. Allerdings bestätigt eine solche Ausnahme die Regel: Unterstreichungen sind meist die schlechtere Option gegenüber den oben genannten Möglichkeiten.