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Der eigene Name unter fremden Sätzen – in der Presse ganz normal!

Wenn Pressestellen gut arbeiten, übernehmen Redaktionen die Texte manchmal komplett. Oft schreibt auch ein Redakteur ein bisschen was dazu – und setzt seinen eigenen Namen drunter, ohne der Leserschaft die Quelle der Informationen zu nennen. Die wenigsten Journalisten wissen, dass das gegen den Pressekodex verstößt und auch teuer werden kann …

Von Stefan Brunn

Oft fehlt einfach die Zeit: Anstatt eine Sache selbst zu recherchieren, hievt die Redaktion eine gute Pressemitteilung ins Blatt. Hier zum Beispiel die „Niederrhein-Nachrichten“ den Zweispalter rechts oben:

Der Text kam, praktisch wortgleich, von der Pressestelle des Landkreises. Das ist ein absolut normaler Vorgang bei Wochenblättchen und inzwischen selbst bei Tageszeitungen. Ein Redakteur der lokalen Tageszeitung „Rheinische Post“ entlieh sich vom Text einige Sätze und Zitate und setzte seinen Namen als Autor darunter. Auch das ist keineswegs ungewöhnlich und auch nicht verboten.

Die wenigsten Journalistinnen und Journalisten wissen allerdings, dass sie damit gegen die Richtlinien des Deutschen Presserats verstoßen. Darin heißt es unter Ziffer 1.3.:

Pressemitteilungen müssen als solche gekennzeichnet werden, wenn sie ohne Bearbeitung durch die Redaktion veröffentlicht werden.

Bei dem Wochenblättchen wäre das also eindeutig ein Verstoß, denn es wird nirgendwo erwähnt, dass der komplette Text eine Pressemitteilung der Behörde ist. Aber selbst das Vermischen von selbstgeschriebenen Sätzen und Teilen der PM ist nicht legitim, wenn man nur den eigenen Namen nennt und die ursprüngliche Quelle verschweigt.

Um das klarzustellen, hat jüngst die Vereinigung der Medien-Ombudsleute (VDMO) einen „Leitfaden für den redaktionellen Umgang mit Pressemitteilungen“ herausgegeben. Darin sieht man auch, welche durchaus gravierenden Probleme für die Redaktion entstehen können, wenn Quellen verschwiegen werden. Werden nämlich Inhalte von Pressemitteilungen ungeprüft übernommen und erweisen sie sich nachträglich als falsch, können Journalist:innen dafür haftbar gemacht werden, heißt es in dem Leitfaden. Das Stichwort dazu lautet „Verbreiterhaftung“: Wer verbreitet, der haftet.

Urheberrechtlich sind Zitate aus Pressemitteilungen natürlich erlaubt, so der Leitfaden, allerdings nur dann, wenn die Quelle angegeben wird. Anderenfalls muss man darauf hoffen, dass die ursprünglichen Verfasser ihr Recht nicht einklagen – immerhin dürfte diese Hoffnung in den allermeisten Fällen berechtigt sein.

Die Spruchpraxis des Deutschen Presserats ist jedenfalls eindeutig: Es muss immer klar werden, woher die Informationen stammen – und zwar bei jeder einzelnen Information im Text. So lästig das auch ist.

Laptop oder Notebook: Welches Wort wird häufiger benutzt?

Wann kam welches Wort im Deutschen auf? Wie schreiben die meisten Leute dieses oder jenes Wort meistens? Um so etwas herausfinden, nimmt man am besten ein recht unbekanntes Google-Tool: den Ngram-Viewer. Wir zeigen kurz und klar, wie man ihn bedient.

Von Hannah Molderings

Der Ngram-Viewer ist mit der riesigen Bücherdatenbank „Google Books“ verknüpft. Ausgangspunkt für die Auswertung ist also die Verwendung der einzelnen Wörter in gedruckten Büchern der letzten 200 Jahre. Anhand dieser Statistiken kann man gut ableiten, wie sich die Sprache in den letzten Jahren entwickelt hat.

Das Ganze funktioniert so: Zunächst gibt man einen oder mehrere Suchbegriffe ein. Möchte man mehrere Begriffe miteinander vergleichen, trennt man diese mit Kommas voneinander ab. Zusätzlich kann man den durchsuchten Zeitraum sowie die Sprache bestimmen. Anschließend spuckt die Maschine einen Zeitstrahl aus, auf dem man genau sehen kann, zu welcher Zeit welche Wörter am häufigsten verwendet wurden. Wie oft ein Wort verwendet worden ist, lässt sich anhand der Diagramme leider nicht herausfinden, Google gibt die Ergebnisse lediglich in Prozent an.

Wir haben das Ganze mal an einem Beispiel durchgespielt: Laptop oder Notebook, wann kam welches Wort auf und wie häufig werden die beiden Begriffe im Schnitt genutzt? Heraus kam dieser Graph:

Es fällt auf: Der Begriff Notebook kam zuerst auf und nahm in den 1980ern Jahren langsam an Häufigkeit zu. Der Laptop hingegen stieg erst etwas später richtig an, ist aber mittlerweile weit vor dem Begriff des Notebooks.

Unter https://books.google.com/ngrams können Sie den Ngram-Viewer selbst einmal ausprobieren.