Jedes noch so kleine Örtchen glaubt ja, einen eigenen Slogan haben zu müssen. Dumm nur, wenn man den nicht mal richtig schreiben kann. Wir zeigen drei Beispiele zum Seufzen oder Schmunzeln, je nachdem.
Einfach Lebenswert. So heißt es am Ortseingang der Gemeinde Kerken am Niederrhein. Und zwar mit großem L, denn offenbar wird das Lebenswerte hier wirklich IMMER großgeschrieben. Adjektive allerdings müssen im Deutschen klein geschrieben werden. Andernfalls sieht’s einfach provinziell aus, vor allem, wenn man „gemeinde“ auch noch klein schreibt …
Herzlich Willkommen in Nütterden, dem Sieben Quellen Dorf. Alle Achtung, sieben Quellen! Aber für zwei Bindestriche für die Wortkopplung hat’s nicht mehr gereicht, was? Das große W beim Willkommen ist auch falsch. Und wo wir schon mal am Nörgeln sind: Die führende Null bei alphanumerischen Datumsangaben ist nicht angesagt. Aber Schwamm drüber: Wer so ein tolles Foto aufs Ortseingangsschild setzt, der muss sich nicht auch noch um Zeichensetzung kümmern!
Quellen für’s Ich. Anders als Kerken und Nütterden hat Bad Aibling einen einmal gemachten Fehler korrigiert: den Apostroph weggelassen. Das „für’s“ wird natürlich nicht mit Apostroph geschrieben! Die Regel lautet: Präposition mit bestimmtem Artikel = kein Apostroph! Wer sich eine ganz einfache Daumenregel merken will: Man kann immer nur einen Buchstaben durch einen Apostroph ersetzen, nie zwei. Diese Regel ist aber sehr unzuverlässig, so dass wir die Quelle lieber geheim halten, die möchte auch lieber für s’ich bleiben. ☺