Manchmal schlägt man bei Wikipedia nach und findet die schrägsten Erklärungen. Zeilenhacker-Redakteurin Maren Tönisen zum Beispiel wollte nach einem Interview wissen, was eine Schlagwetterexplosion ist. Die Wikipedia half da aber nicht wirklich weiter …
Von Maren Tönisen
Als ich kürzlich nach dem Interview mit einem Bergmann das Wort „Schlagwetterexplosion“ bei Wikipedia nachschlagen wollte, stand dort folgende Erklärung:
Super, jetzt weiß ich endlich Bescheid: Explosion von schlagenden Wettern, da hätte ich aber auch selbst drauf kommen können!
Aber im Ernst: Etwas mit einem Begriff zu erklären, der nur ein Kompositum zerlegt, hilft selten weiter. Ich habe also mal nachrecherchiert und auf der Internetseite www.chemie-schule.de eine schon bessere Erklärung gefunden:
„Schlagwetter oder schlagende Wetter sind Begriffe aus der Bergmannssprache. Sie bezeichnen im Kohlebergbau, jedoch auch im Salz- und Erzbergbau, unter Tage austretendes Grubengas (Methangas), welches, mit Luft gemischt, explosiv reagiert (Schlagwetterexplosion). Als Wetter bezeichnet der Bergmann die Gesamtheit der in einem Bergwerk befindlichen Luft.“
Diese Erklärung ließe sich allerdings auch noch verbessern. Ich versuche es mal so:
Schlagwetterexplosionen sind Explosionen, die unter Tage durch austretendes Grubengas auftreten, wenn dieses mit Luft in Verbindung kommt.
Als Erklärung reicht das doch, oder?
Und für diejenigen, die sich jetzt auch noch für Details interessieren, liefere ich noch ein paar interessante Tatsachen nach:
Das Tückische an einer Schlagwetterexplosion ist übrigens, dass man sie im Vorfeld nicht bemerkt. Das Grubengas ist nämlich unsichtbar und geruchslos. Es ist aber zugleich sehr giftig. Schon ein kleiner Funke genügt, um die Luft-Gas-Mischung zu einer Explosion zu bringen. Deswegen fielen und fallen auch noch zahlreiche Kumpel Schlagwetterexplosionen zum Opfer.