Das Wort „Dark“ ist in aller Munde: Neben dem Darknet gibt’s den Dark Mode, Dark Social und Dark Data, dazu Dark Martech und sogar Dark Tourism. Wir machen mal Licht im Dunkel-Dickicht!
Von Stefan Brunn
Dark Mode: Wohl der geläufigste und harmloseste der vielen Dark-Begriffe. Es geht um den dunklen Bildschirmmodus bei Smartphones, Tablets und dergleichen. Das heißt einfach nur, dass der Hintergrund dunkel ist und die Schrift hell. Man verspricht sich davon unter anderem einen geringeren Energieverbrauch und eine gesundheitliche Entlastung der Augen.
Darknet: Das Darknet ist ein versteckter Teil des Internets, den man nur mit besonderen Browsern betreten kann. Der Datenverkehr wird dabei verschlüsselt und über mehrere Rechner umgeleitet, so dass man die handelnden Akteure nicht nachverfolgen kann. Bekannt ist das Darknet vor allem durch Händler, die illegale Dinge vertreiben, oder Kriminelle, die sich hier austauschen. Aber das Darknet dient in manchen Ländern auch dazu, dass Dissidenten, Oppositionelle, Whistleblower oder Journalisten Informationen austauschen können.
Dark Social: Der Begriff klingt wie etwas, bei dem man vorsichtig sein sollte, dabei bezeichnet Dark Social einfach jene Formen von Social Media, die nicht öffentlich stattfinden. Das sind zum Beispiel SMS oder Whatsapp-Nachrichten zwischen zwei oder mehreren Nutzern. Oder jede geschlossene Kommunikation auf Facebook, Twitter, Instagram, über Messenger, Snapchat und so weiter. Also eigentlich über 80 Prozent der Internetkommunikation. Was soll daran dunkel sein? Nun, die Gesellschaft insgesamt hat keinen Blick darauf. Leute tauschen sich aus, ohne dass Medien, Politik oder Wirtschaft wüssten, was hier passiert. Das finden manche gerade gut. Andere befürchten, dass es zum Beispiel politisch-gesellschaftlich negative Folgen hat – zum Beispiel, wenn böswillige Kräfte mehr oder schnell und vor allem im Dunkeln Einfluss auf andere gewinnen.
Dark Data: Die Digitalisierung führt dazu, dass Firmen immer mehr Daten generieren. Ihre Datenberge wachsen rasant, und zwar auch um inhaltlichen Beifang – also Infos, deren Inhalt und Geschäftswert unbekannt sind. Nur ein Beispiel: Abwesenheitsnotizen, die per E-Mail eingehen. Diese eigentlich unbeabsichtigt gewonnenen Informationen nennt man Dark Data. Das können völlig belanglose Inhalte sein oder hochsensible Infos, die Unternehmen wissen es schlicht nicht. Vielleicht jedoch stecken darin wertvolle Informationen, die mit künftigen technischen Lösungen nutzbar gemacht werden können …
Dark Martech: Auch hier ist das Dunkle erst mal nichts Schlechtes: Es geht bloß um Marketing-Technologien, die Unternehmen selbst entwickeln. Das kann alles Mögliche sein, aber es ist keinesfalls transparent – zum Beispiel dann, wenn die Preisgestaltung in Shops sich dem Nutzerverhalten anpasst oder E-Mails geschickt werden, wenn man den Warenkorb vorzeitig verlässt oder dergleichen. Klar ist nur, dass dieser Bereich des Marketings stark wächst …
Dark Tourism: Tja, sogar der Tourismus hat inzwischen eine dunkle Seite, gemeint sind aber nicht Umweltsünden wie gerodete Wälder, verbaute Meeresküsten oder künstliche Schneepisten. Hier geht es um einen Trend, als Tourist Orte mit düsterer Geschichte aufzusuchen. Zum Beispiel Stätten eines Völkermords, Rekordsuizid-Brücken, Geisterdörfer, Schlachtfelder und ähnliches.