Schlagwort: Verbindungen

Von einem Satz zum andern – bloß wie?

Sätze elegant miteinander zu verbinden, ist eine Kunst für sich. In Stilistik-Ratgebern gibt’s dazu meist unsystematische Tipps. Wir haben solche „Konnektoren“ mal übersichtlich in 3 Kategorien sortiert!

Von Hannah Molderings

Um Sätze oder Gedanken logisch miteinander zu verknüpfen, braucht es immer ein Gelenk. Dieses Gelenk steht zwischen zwei Sätzen und zeigt dem Leser ganz klar an, in welcher gedanklichen Richtung es weitergeht. So führt man ihn süffig durch den Text.

Im Wesentlichen gibt es 3 Gruppen solcher Gelenke:

1. Verbindungssätze
Um einen Gedanken an den anderen anzuknüpfen, nutzt man einen ganzen Satz.

Beispiel:
„So wie Müller geht es in Deutschland vielen Ingenieuren.“
[Vorher war natürlich von Müllers Problem die Rede.]

2. Satzfragmente
Ein Satzfragment zeigt die folgende Richtung des Textes an. Diese Satzfragmente lockern häufig auch den Rhythmus eines Textes gut auf.

Beispiel:
„In Berlin wohnen viele prominente Schriftsteller. Ein Beispiel: Cees Nooteboom hat eine Wohnung in …“

Ähnliche Satzfragmente: „Der Grund: …“, „Das bedeutet: …“, „Hintergrund: …“ etc.

3. Gelenkwörter
Konjunktionen kennen wir alle aus dem Deutschunterricht. Sie werden leider nur oft mitten im Satz verwendet – als Gelenkwörter müssen sie natürlich am Anfang stehen.

Beispiele:
deshalb, daher, dort, später, aber, außerdem etc.
„Wir haben die Kühe nicht mehr in der Scheune. Dort war es zu eng.“

Gelenkwörter sind aber nicht zwangsläufig Konjunktionen. Zum Beispiel kann man auch Pronomen verwenden und damit den Gedanken des letzten Satzes aufgreifen:
„Schnell rief er nach seiner Schwester. Sie antwortete sofort.“

Oder man verbindet zwei Sätze mit einer Wortwiederholung:
„Die Mitarbeiter reagierten verzweifelt. Verzweifelt war aber auch die Abteilungsleiterin.“

Oder man verwendet ein Synonym als Ankerwort:
„Die Bundesregierung verabschiedet neue Gesetze. An diese Regeln für das Leben in Deutschland müssen sich alle BürgerInnen halten.“

Ähnlich funktioniert das mit einem Antonym, also einem entgegengesetzten Wort:
„Über dieses Geschenk war sie sehr glücklich. Traurig hingegen war ihr Bruder.